Mörschied trifft das leere Tor mehrfach nicht

Bezirksliga Riesenchancen für den TuS im ersten Abschnitt – BSV in Hälfte zwei stark verbessert

Der BSV präsentierte sich beim 1:1 im Bezirksliga-Auswärtsspiel beim TuS Mörschied von Beginn an sehr passiv. Die Gäste überließen Mörschied den Ball und versuchten aus einer gestaffelten Grundordnung Ballverluste zu provozieren. Dies gelang jedoch äußerst selten in der Anfangsphase. In der 15. Minute machte eine Großchance von Christian Abraham den Auftakt für eine Reihe an Hochkarätern, die allesamt in Tore hätten münden müssen. Dominik Uhl hatte sich im Strafraum mehrmals durchgesetzt und zurück auf Abraham gelegt, der es nicht schaffte, den Ball aus fünf Metern über die Linie zu drücken.

Eine weitere schöne Kombination fünf Minuten später führte zur nächsten Hochprozentigen. TuS-Stürmer Pascal Stauch behielt an der Grundlinie den Überblick und legte schön zurück auf Bastian Dietrich, der aus elf Metern nicht das leere Tor, sondern den Pfosten traf. Und auch die dritte Riesenchance wurde ausgelassen. Wie beim ersten Mal waren die Protagonisten Abraham und Uhl, wobei sich Abraham dieses Mal als Vorlagengeber zeigte. Er ließ auf der linken Seite zwei Bollenbacher stehen und schob im Strafraum rüber auf Uhl, der es aus zwei Metern schaffte, den Ball schräg über das Tor zu ballern.

Dem BSV fehlte im ersten Abschnitt jedes Mittel, um den Mörschiedern sein Spiel aufzuzwingen. Sechs Minuten vor der Pause erlösten sich die Gastgeber dann, auch wenn dafür ein Elfmeter herhalten musste. Abraham, dessen Schnelligkeit, die BSV-Defensive in der ersten Halbzeit so gut wie gar nicht unter Kontrolle bekam, zog erneut mit Tempo in den Sechzehner und wurde dort von Niklas Wögerbauer gelegt. Bastian Dietrich schnappte sich die Kugel und verwandelte sehr stark. Obwohl BSV-Keeper Christian Mayer früh die Ecke hatte, hatte er keine Chance den Ball zu erreichen. Mehr Sicherheit im Abschluss brachte das dem TuS vorerst trotzdem nicht. In der 42. Minute ging Abraham wieder über die linke Seite durch, legte wieder zurück und diesmal schoss David Klos aus geringer Distanz einen BSV-Verteidiger an. „Im ersten Durchgang hatten wir schon ziemlich viel Glück“, gestand BSV-Trainer Sascha Nicolay. „Wir hätten das Spiel schon zumachen müssen“, befand TuS-Coach Martin Dawitschek.

Ärgerlich waren die vergebenen Chancen vor allem, weil im zweiten Durchgang nicht mehr viel zusammenlief. Der BSV kam stark verbessert aus der Pause, präsentierte sich viel konzentrierter und mit mehr Zug nach vorne. Ersten Annäherungsversuchen aus der Distanz folgten immer brenzligere Situationen im Mörschieder Strafraum. Die Gäste drängten den TuS mehr und mehr in die eigene Hälfte. In der 64. Minute hatte der eingewechselte Dominic Gee schon die Chance zum Ausgleich, als er nach Abstimmungsproblemen in der Mörschieder Defensive frei vor dem Tor auftauchte, aber am Keeper Christian Brünicke scheiterte.

Eine Minute später machte es sein Kapitän Timo Leismann besser. Marc Lotzmann hatte sich im Mittelfeld mit einem Tunnel aus einer engen Situation befreit und den Ball perfekt zu Leismann durchgesteckt. Der fackelte nicht lange und schob den Ball zum Ausgleich ein. „Wir haben eine schlechte Leistung gezeigt, die Bälle viel zu leicht hergeschenkt“, kritisierte Dawitschek. Der BSV drückte noch weiter, am Ende blieb es aber beim Unentschieden, da – wie Nicolay erkannte – „der letzte Punch gefehlt hat“.

Worüber sich beide Trainer einig waren, war dass das Unentschieden aufgrund der verschiedenen Halbzeiten am Ende ein gerechtes Ergebnis war. Dennoch war es die Abschlussschwäche der Mörschieder, die den BSV im ersten Durchgang am Leben ließ und so wahrscheinlich zwei Punkte kostete.