„Grottenkick“ auf Mörschieds Hartplatz

Mörschied. Der Trainer des SC Idar-Oberstein, Ali Dibooglu, fand nach dem torlosen Remis seines Teams im Bezirksliga-Derby auf dem Hartplatz des TuS Mörschied deutliche Worte für das Niveau des Spiels. „Das war ein Grottenkick“, urteilte er über das, was beide Mannschaften über einen Großteil der 90 Minuten abgeliefert hatten, auf den Punkt. Auch Tus-Coach Martin Dawitschek beurteilte die Partie als „nicht gut und zerfahren“.

Von Beginn an war das Spiel eher vom Kampf und Einsatz geprägt. Die beiden Mannschaften ließen dem Gegner in dessen eigener Hälfte viel Platz, sobald die Kugel jedoch nur ansatzweise die Mittellinie passierte, waren die Räume brutal eng und es kam kein fortlaufender Spielfluss zustande. Der SC agierte mit einer massiven Fünferkette, die defensiv ein Bollwerk bildete. Die Aufstellung ging aber auf Kosten einer konstruktiven Offensive. „Wir wussten, dass die Mörschieder viel besser an den Platz gewöhnt sind als wir, deshalb wollten wir uns mit einer Fünferkette erst einmal Sicherheit holen“, legitimierte der SC-Coach seine Entscheidung. Gefährliche Situationen kamen, wenn überhaupt, dann über Standardsituationen zustande. Die Partie bot viele Zweikämpfe, aus denen viele Fouls resultierten, die nicht bösartig, aber ahndenswert waren.

In der 17. Minute schlug SC-Mittelfeldmotor Christopher Schupp einen Freistoß aus halblinker Position scharf vor das Mörschieder Gehäuse. Die Kugel flog an Freund, Feind und TuS-Schlussmann Christian Brünicke vorbei, ehe Viktor Davidenko sie aus einem Meter über die Linie drückte. Allerdings entschied das Schiedsrichter-Gespann um Veton Cori auf Abseits. Eine Minute später erkämpfte sich Schupp im Mittelfeld den Ball und setzte Marvin Späth gut in Szene, der den hoppelnden Ball aber schlecht traf und über den Kasten zog. Im ersten Durchgang hatte Mörschied mehr Ballbesitz, dafür der SC mehr Abschlüsse. „Da haben wir einfach zu wenig investiert, um hier als Sieger vom Platz zu gehen“, monierte TuS-Trainer Dawitschek.

Auch im zweiten Abschnitt scheuten beide Teams zunächst jegliches Risiko. „Es war mir bewusst, dass wer das erste Tor schießt, vermutlich auch als Sieger vom Platz geht“, erklärte Dibooglu. Mit der Einwechslung von Thorsten Ranft kam beim TuS dann noch einmal Schwung in die Mannschaft und die Gastgeber starteten eine kleine Schlussoffensive. Erst strich ein Schuss von Ranft knapp übers SC-Gehäuse (75.), ehe ein Missverständnis zwischen SC-Innenverteidiger Sebastian Muth und seinem Torwart Timo Furtwängler zur größten Chance des Spiels führte. Ranft schlug aus den Abstimmungsproblemen Kapital und bugsierte den Ball an Furtwängler vorbei – nicht jedoch an Muth, der auf der Linie klärte und seinen Fehler damit ausbügelte (78.).

Mit der letzten Aktion des Spiels kassierte Idars fleißigster Spieler, Schupp, wegen Meckerns über eine Abseitsentscheidung die Gelb-Rote Karte. Nach der ersten Gelben wegen eines taktischen Fouls eine vertretbare Entscheidung von Schiedsrichter Cori, der mit seiner unaufgeregten Spielleitung bei allen Entscheidungen richtig lag und der beste Mann auf dem Platz war.

Nahe Zeitung vom Montag, 27. März 2017, Seite 13 (0 Views)