Oberländer schießt TuS Mörschied von der Spitze

Bezirksliga Ein guter Spielzug reicht SC Idar II zum Sieg – Gast zu harmlos

Idar-Oberstein. Viele Zuschauer im Haag hatten sich beim knappen 1:0-Sieg des SC Idar-Oberstein im Bezirksliga-Derby gegen den nun entthronten Spitzenreiter TuS Mörschied ein chancenreicheres Spiel versprochen. Letztlich waren die 90 Minuten „kein schönes Spiel“, wie Siegercoach Tomasz Kakala unumwunden zugab. Sein Team hatte sich gerade in den ersten Minuten über mehrere Standardsituation ein bisschen in der gegnerischen Hälfte festgesetzt. Einem ersten Versuch von Tim Oberländer, der sich geschickt um seinen Gegenspieler gedreht hatte, folgte aber viel Leerlauf.

Beide Mannschaften waren zwar gut organisiert, offensiv blieben sie den Erwartungen an ein Spitzenspiel aber in Vielem schuldig. Die Teams machten zugegebenermaßen die Räume sehr eng, dennoch ließen die Mannschaften vor allem im ersten Durchgang spielerische Aktionen vermissen, Offensivpässe kamen selten an den Mann. Oft wurde der Weg durchs Zentrum gesucht, anstatt durch eine breite Spielanlage Räume zu kreieren.

Der SC machte am ehesten noch einen gefährlichen Eindruck, wenn Oberländer im Mittelfeld seine technisch hohen Anlagen erahnen ließ und versuchte einen Angriff zu initiieren. „Wir haben zu viel Respekt gezeigt“, räumte TuS-Trainer Martin Dawitschek nach dem Spiel ein. Hinzu kam, dass Schiedsrichter Aaron Laubensdörfer eine klare Linie vermissen ließ und teilweise saubere Tacklings mit Verwarnungen ahndete, während ihm berechtigte Fouls entgingen.

Der SC kam mit mehr Druck aus der Pause, und in der 53 Minute zur ersten dicken Chance. Fabian Stauch war bei einer Standardsituation seinem Gegenspieler David Hanß nicht zum ersten Mal entwischt und tauchte völlig frei vor TuS-Keeper Johannes Becker auf. Diesen schoss er aus acht Metern aber genau an, sodass der Keeper den Ball um den Pfosten lenken konnte. In der 61. Minute führte die erste spielerisch ansehnliche Situation auch gleich zur Führung für die Hausherren. Oberländer wurde durch einen schönen Doppelpass freigespielt und setzte den Ball vom Elfmeterpunkt trocken ins linke untere Eck. „Wir wollten in der zweiten Hälfte ein bisschen höher stehen und früher pressen“, verriet SC-Coach Kakala nach dem Spiel. „Direkt aus so einer Situation ist dann auch der Führungstreffer gefallen.“

Mit dem letzten möglichen Wechsel stellte Mörschied noch einmal um, nahm einen Innenverteidiger heraus und brachte den offensiveren Aaron Klos. Damit gelang es tatsächlich den Druck zu erhöhen, die wirklich klaren Torchancen fehlten jedoch weiterhin. In der 81. Minute gelang es Christian Abraham mal, sich auf der linken Seite durchzusetzen und einen scharfen Flachpass auf den ersten Pfosten zu schlagen. Dort konnte der Ball jedoch im letzten Moment geklärt werden. Auf der Gegenseite holte Becker einen Freistoß von Patryk Lamot stark aus dem unteren Eck. Sein SC-Pedant Timo Furtwängler machte in der Nachspielzeit seinerseits mit einem gehaltenen Freistoß die Hoffnungen auf einen TuS-Punktgewinn zunichte.

„Der Gegner kennt uns und stellt sich dementsprechend auf uns ein“, resümierte Dawitschek die nicht vorhandene Durchschlagskraft seiner Mannschaft. „Idar hatte auch nicht viele Chancen, aber wir haben zu wenig investiert.“ Sichtlich erleichtert über die drei Punkte äußerte sich Kakala: „Der TuS Mörschied steht nicht umsonst da oben, es ist sehr schwer gegen sie zu spielen. Mit einer Niederlage wären wir im Niemandsland gewesen, so sind wir wieder vorne dabei.“