Die SG Idarwald ist Fußball-Kreispokalsieger, doch der A-Klässler tat sich vor 421 Zuschauern im Finale im Tiefensteiner Staden gegen den eine Klasse tiefer angesiedelten TuS Mörschied II ziemlich schwer und benötigte letztlich ein Elfmetertor von Mathias Düwel in der 89. Minute, um den Pokal mit nach Hause zu nehmen.

Im Staden hatten sich so langsam schon alle auf eine Verlängerung eingestellt, als eine Flanke aus dem Halbfeld in den Mörschieder Strafraum segelte. TuS-Spielertrainer Hendrik Leyser wollte den Ball heraus köpfen, traf die Kugel aber nicht richtig. Das Spielgerät stieg nach oben, Leyser wollte erneut köpfen, machte einen Schritt nach hinten und rannte dabei Tobias Petry über den Haufen. Schiedsrichter Cori Veton zögerte nicht und entschied sofort auf Elfmeter. „Aus meiner Sicht war das keiner, ich war ja am Ball“, sagte Leyser zu der Szene, die sich in der 87. Minute abspielte und ergänzte: „Es tut mir leid für meine Mannschaft, dass so ein Elfmeter das Spiel entscheidet.“ Düwel war das alles egal. Er nahm sich den Ball, wartete, bis der verletzte Petry versorgt war, verwandelte den Elfmeter mit einem Flachschuss in die rechte Ecke (89.) und machte sein Team zum Pokalsieger und sich selbst zum Matchwinner.

Das Elfmetertor war der zweite Treffer des Goalgetters in diesem Endspiel. In der elften Minute hatte er einen schönen Diagonalball von Tim Schuf technisch stark mit der Brust mitgenommen und cool zum 1:0 für den Favoriten verwandelt. Schuf hatte die Kugel zuvor mit einem harten, aber regelkonformen Einsatz gegen Florian Boor erobert. Wer aber glaubte, dass der Treffer zum 1:0 die SG Idarwald schon früh auf die Siegerstraße gebracht hatte, der sah sich getäuscht. Der TuS Mörschied II machte das gut, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, arbeitete defensiv konsequent und setzte ein ums andere mal Nadelstiche, denen zunächst nur die letzte Präzision fehlte. Die SG Idarwald tat zu wenig und passte kurz vor der Pause nicht auf. Leyser schickte die Kugel diagonal auf die Reise. Robert Skibba setzte sich gegen Andreas Töws durch und traf zum 1:1-Ausgleich (39.). Das Remis hatte sich der TuS bis dahin verdient. „Mich hat das überhaupt nicht überrascht. Ich habe gewusst, dass Mörschied kämpfen kann“, sagte SG-Coach Eduard Meisner. „Es ist für uns genauso gelaufen wie gewünscht, und der Treffer war auch genauso gewollt“, erklärte Leyser.

In der zweiten Hälfte steigerte sich die SG Idarwald dann aber. Dem TuS Mörschied II gingen ganz offensichtlich nach und nach die Kräfte aus, und er geriet im Grunde unter Dauerdruck. Allerdings gab es zwei Ausnahmen. Kurz nach dem Wechsel hatte Fabio Leiendecker nach einer Freistoßflanke von Jonas Juchem die Chance zum 2:1, schoss aber drüber (49.). Noch größer war die Möglichkeit in Minute 85, knapp zwei Zeigerumdrehungen vor dem letztlich entscheidenden Elfmeter. Niklas Sagawe traf aus halbrechter Position aus sieben Metern die Latte, und Thorsten Ranft jagte den Nachschuss über das Tor. „Da hatten wir die Chance zum Lucky Punch“, sagte Leyser, der gleichwohl anerkannte, dass die SG Idarwald insgesamt nun die besseren Möglichkeiten hatte. Doch egal, ob Alexander Kunz (50.), Düwel (57.), Wirt mit einem Freistoß (65.), Marco Gräf (70.), Schuf (78.) oder erneut Wirt (81.), die SG Idarwald brachte den Ball gegen aufopferungsvoll kämpfende Mörschieder nicht über die Linie. Es brauchte schließlich jenen Elfmeter, mit dem Düwel das Spiel entschied.

Zurecht wurden aber beide Mannschaften von ihren Zuschauern gefeiert. Die SG Idarwald für den Sieg und der TuS Mörschied II für den tollen Fight.