Mörschied. Im Vorfeld des Spitzenspiels in der Fußball-Bezirksliga Obere Nahe hätte der TuS Mörschied ein 2:2 (1:0) gegen den ungeschlagenen Tabellenführer FC Winterbach sicherlich sofort unterschrieben, nach hochklassigen 90 Minuten fühlte sich das Ergebnis für Abteilungsleiter Rainer Becker und für das gesamte Team „nicht wirklich gut“ an.

Dafür gab es gleich mehrere Gründe: Die Gastgeber hatten mit 2:0 in Führung gelegen, hatten sich in einem intensiven Spiel mit insgesamt wenig Einschussmöglichkeiten ein Chancenplus erarbeitet und den Ausgleichstreffer nach einer zumindest fragwürdigen Szene bekommen. Doch zurück zum Anfang: Die Gastgeber starteten selbstbewusst und suchten ihr Glück in der Offensive. Das mündete nach einer Viertelstunde in der ersten Chance durch Tim Schuf, dessen Schuss aus rund 16 Metern knapp über das Tor ging. Es folgten einige Halbchancen und ab der 20. Minute auch eine bessere Winterbacher Phase. Zunächst kam Sebastian Fett nach einer Ecke frei zum Kopfball (21.), setzte den Ball aber übers Tor, dann verpassten die SV-Offensivkräfte eine scharf in den Fünfer getretene Hereingabe (23.).

„Über weite Strecken haben sich aber beide Mannschaften auf hohem Niveau neutralisiert“, sagte Becker. Zumindest bis zur 37. Minute. Da nämlich spielte TuS-Akteur Loris Michels einen Pass in die Schnittstelle der Abwehr und auf Tim Schuf, der zum 1:0 für die Gastgeber einschob. Kurz vor der Pause hatte Nico Kunz das 2:0 auf dem Fuß, verzog aber knapp.

Nach Wiederanpfiff agierten die Gäste zunächst druckvoller und verbuchten die erste gute Möglichkeit für sich: Benedikt Bernd setzte sich schön über die rechte Seite durch, legte den Ball quer auf Jonas Kunz, dessen Schussversuch wurde aber geblockt. „Ansonsten wäre das das 1:1 gewesen“, sagte der Mörschieder Abteilungsleiter. In der Folge konnte sich keine der beiden Mannschaften eine spielerische oder optische Überlegenheit erarbeiten. Und in diese Phase hinein fasste sich Schuf ein Herz und zimmerte den Ball aus 22 Metern unhaltbar in den Winkel zum 2:0 (70.).

„Zu dem Zeitpunkt hatten wir Winterbach eigentlich aus dem Spiel“, haderte Becker. Denn eine Standardsituation brachte die Gäste wieder zurück. Nach einem Handspiel an der Strafraumgrenze bekam der Gast einen Freistoß zugesprochen, den verwandelte Kunz direkt zum Anschlusstreffer. Auch wenn dadurch ein Ruck durch das Winterbacher Team ging, hatten die Gastgeber danach die besseren Möglichkeiten. Durch Tim Grünewald per Fernschuss (76.) und durch Pascal Stauch, der frei vorm Keeper stand, aber nicht genug Druck hinter seinen Abschluss bekam und auch nicht seinen besser postierten Mitspieler Christian Müller bediente (83.).

Und so kam es, wie es kommen musste – und das auch noch doppelt unglücklich. Nach einem Pass aus dem Mittelfeld machte sich Bernd allein auf den Weg auf das Mörschieder Tor und traf zum 2:2. Allerdings hatte zu diesem Zeitpunkt Fabian Stauch verletzt am Boden gelegen und dadurch eine mögliche Abseitsposition Bernds aufgehoben. „Das ist schon ärgerlich. Die Jungs haben auch alle auf den Pfiff wegen Foulspiels gewartet, aber der kam nicht“, berichtete Becker. Und so wusste er am Ende eines starken Auftritts seiner Mannschaft nicht, ob er sich freuen oder hadern sollte. ter