Ein fußballerischer Offenbarungseid war das Bezirksliga-Derby nicht, dafür war es aber spannend bis zum Schluss. In Halbzeit eins waren die Gastgeber – abgesehen von den ersten zehn Minuten – das bessere Team. „In der Anfangsphase hat uns Mörschied schon ein wenig den Schneid abgekauft, dadurch dass sie sehr präsent und sehr aggressiv in den Zweikämpfen waren“, sagte Niederwörresbachs Coach Junus Mustafalic.

Doch mit zunehmender Spieldauer habe seine Mannschaft mehr Sicherheit bekommen, die Nervosität abgeschüttelt und sich immer wieder mit guten Ballstafetten nach vorne kombiniert. Das 1:0 durch eine schöne Aktion über die rechte Seite sei da folgerichtig gewesen. Benjamin Leonhard traf (35.). Allerdings habe es die Mannschaft verpasst, aus den vorhandenen Möglichkeiten mehr zu machen und den zweiten Treffer nachzulegen. Der Mörschieder Abteilungsleiter Rainer Becker unterdessen war der Ansicht, dass die knappe Führung auch den Spielverlauf widerspiegelte. Man habe beiden Mannschaften die Nervosität angemerkt. „Ich hatte das Gefühl, dass Niederwörresbach darauf aus war, uns kommen zu lassen und auf unsere Fehler zu lauern. Und diese Fehler haben wir zuhauf gemacht.“ Allerdings machte er nicht viele weitere Möglichkeiten der Gastgeber aus. Chancen seines Teams sah er allerdings auch nicht. Das agierte nicht kreativ genug und machte auch im Spielaufbau zu viele Fehler.

Nach der Pause wendete sich das Blatt dann. „Wir haben alles vermissen lassen, was uns in der ersten Halbzeit noch ausgezeichnet hatte“, haderte der Niederwörresbacher Trainer. Der Ausgleich durch Tim Schuf war da nur folgerichtig (68.). Zum Ende hin wurde es dann noch einmal hektisch: Weil die Gäste schon viermal gewechselt hatte und Fabian Stauch mit einer Platzwunde runter musste, spielten sie rund 20 Minuten in Unterzahl. „Da haben wir unsere Überzahl wieder ganz schlecht genutzt und viel zu hektisch agiert“, so Mustafalic. Becker lobte sein Team für Wille und Einsatz – und fand, dass das Remis am Ende leistungsgerecht war.